StadtElternRat Wilhelmshaven

Die Elternvertretung aus den Wilhelmshavener Schulen

Stellungnahme des StadtElternRat Wilhelmshaven auf die Pressemitteilung der Stadt Wilhelmshaven v. 20.02.2018

Die Frage nach einer Wiedereinführung einer 5. Klasse „Förderbedarf Lernen“ im Förderzentrum der Stadt Wilhelmshaven scheint mehr Brisanz zu haben, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Wie anders lässt sich die heftige Reaktion des verantwortlichen Ressortleiters, sowohl auf der Facebook-Seite, als auch in der Wilhelmshavener Zeitung, auf eine Stellungnahme des Stadtelternrates Whv zu den Entscheidungsabläufen in dieser Sache erklären? Der StER Whv hat dies zur Kenntnis genommen und muss zu den z.T. unwahren Darstellungen Stellung beziehen.

 

  1. Anders als von Herrn Feist dargestellt hat der StER Whv keine Pressemitteilung in dieser Frage abgegeben, sondern lediglich eine Stellungnahme auf der StER eigenen Facebook und der Internet Seite eingestellt. Ebenfalls wurde der Beitrag in zwei Gruppen zum Thema Politik in Wilhelmshaven auf Facebook geteilt.

 

  1. Wurde durch die Schulverwaltung in der von Herrn Feist zitierten Schulausschusssitzung vom 08.02.2018 unter dem Punkt „Mitteilungen und Anfragen“ die „Entscheidung“ zur Frage einer möglichen 5. Klasse Förderbedarf Lernen am Förderzentrum Whv lediglich mitgeteilt und nicht zur Diskussion gestellt. Diese von der Landesregierung auf höchster Ebene diskutierte Frage der Wiederaufnahme war der Verwaltung nicht mal ein eigener Tagesordnungspunkt wert. Die von Herrn Feist vorgetragene Entscheidung wurde im Vorfeld der Ausschusssitzung in einer Diskussionsrunde mit einigen Schulleitern herbeigeführt. Die Hauptbetroffenen in dieser Frage, Schüler und Eltern, wurden zu keinem Zeitpunkt in diesen Entscheidungsprozess einbezogen, obwohl dies von Herrn Feist in der Schulleiterrunde angekündigt worden war. In einem Gespräch mit dem Vertreter der Grundschulen, bestätigte dieser dem StER, dass er zwar versucht habe von allen seinen Kollegen aus den Grundschulen ein Meinungsbild zu bekommen, dies aber aus unterschiedlichen Gründen nicht bis zu der Besprechung geschehen konnte.

 

  1. Von einem „Entscheidungsprozess“ konnte zum Zeitpunkt der Bekanntgabe aus Sicht des StER keine Rede sein. Die reine Information über geschaffene Fakten bedeuteten den Abschluss des Prozesses. Eine wie von Herrn Feist angekündigte und für den StER eigentlich selbstverständliche, vorherige Beteiligung der betroffenen Eltern und Schüler bzw. dessen Interessenvertreter hatte in keiner Weise stattgefunden. Der Stadtelternrat sieht sich hier auch nicht in der „Hol-Schuld“, sondern sieht vielmehr die Verantwortlichen der Stadt in einer „Bringe-Schuld“, der nicht zum ersten Mal nicht nachgekommen worden ist. Aus unserer Sicht ist es eine Selbstverständlichkeit, dass alle entsprechenden Gremien bei der Tragweite einer solchen Fragestellung ausreichend Zeit und Raum bekommen, sich nicht nur zu beteiligen und zu äußern, sondern auch dies angemessen vorzubereiten.

 

  1. Dem StER vorzuwerfen, er würde mit einer Woche Verzug auf eine wegweisende Entscheidung im schulpolitischen Sektor mit einer Mitteilung reagieren, ist völlig haltlos und im Ton unangemessen. Vielleicht sollte auch Herr Feist Entscheidungen nicht unter einem entsprechenden Zeitdruck fällen und mehr Sorgfalt in der Vorbereitung walten lassen. Der StER hat im Nachlauf der Schulausschusssitzung zunächst das Gespräch mit Betroffenen und Schulleitungen geführt, um Licht in das Dunkel der Entscheidung zu bringen und eine klare Sachlage zu schaffen, auf deren Basis eine Abarbeitung der offensichtlich offenen Fragen überhaupt möglich scheint. Vielleicht ist es Herrn Feist entgangen, aber der Stadtelternrat weist an dieser Stelle nochmal darauf hin, dass der Vorstand des StER, sowie alle anderen Elternvertreter, aus ehrenamtlich tätigen Personen besteht. Diese widmen sich den Aufgaben in ihrer Freizeit.

 

  1. Die Äußerung von Herrn Feist, der StER oder einzelne Vertreter des StER würden durch die o.g. Stellungnahme persönliche Befindlichkeiten positionieren wollen, entbehrt jeder Grundlage und wird auf das Schärfste zurückgewiesen. Dies empfinden wir als persönliche Beleidigung und erwarten eine Entschuldigung. Der StER Whv bemüht sich stets um eine Auseinandersetzung in der Sache, persönliche Befindlichkeiten spielen dabei für den StER keine Rolle und wir haben uns in der Vergangenheit auch nie dazu verleiten lassen, andere Meinungen auf diese Art und Weise herabzuwürdigen. Diese Aussage von Herrn Feist stellt eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit zumindest in Frage. Der StER Wilhelmshaven hat und wird entsprechend seinem Aufgabenportfolio immer die Interessen aller Schulformen im Stadtgebiet vertreten. Dies tut er auch gegen Widerstände, offen, kritisch und überparteilich in dem Bewusstsein, dass er den Verantwortlichen durchaus auch unbequeme Fragen stellen muss.

 

  1. Der StER Wilhelmshaven betrachtet diesen Themenkomplex als nicht abgeschlossen, zumal die Landesregierung noch in der Findungs- und Anhörungsphase zum Gesetzentwurf ist und der Niedersächsische Landtag hierüber noch gar nicht abgestimmt hat. Wir sehen hier noch deutlichen Gesprächsbedarf und die Notwendigkeit Betroffene und Beteiligte in dieser Frage überhaupt oder eingehender an einem erneuten Entscheidungsprozess zu beteiligen. Wir erachten eine erneute Beschäftigung des Schulausschusses mit dieser Frage für zwingend notwendig und werden die hierfür erforderlichen Schritte einleiten.